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17:00 | ||||||
18:15 |
Im nächtlichen Helsinki begegnet die Supermarktangestellte Ansa (Alma Pöysti) dem Bauarbeiter Holappa (Jussi Vatanen). Sie gibt ihm ihre Telefonnummer, ohne ihren Namen zu verraten. Er verliert den Zettel… So beginnt eine Liebesgeschichte, die von der ersten Kameraeinstellung an den unverwechselbaren Blick des großen Aki Kaurismäki verrät. Prekär ist die Situation dieser zwei Menschen, sie leben ein unscheinbares, eintöniges Leben ohne Aussicht auf Veränderung. Kaurismäki schaut einmal mehr auf Menschen am Rand, entfaltet mit großer Zärtlichkeit die Facetten ihres Lebens und zeigt, wie unter ihrer Schicksalsergebenheit eine winzige, aber zähe Hoffnung auf Veränderung und Neuanfang glüht. Hindernisse gibt es reichlich…
Wie sich Mensch am allermeisten selbst im Weg steht, kann niemand so sparsam und treffsicher erzählen wie der große Finne, der 2017 seinen Ruhestand verkündete. Was ein Glück, dass er nicht durchgehalten hat. Die Kunst, am Beispiel von skurrilen randständigen Figuren existentielle lebensbegleitende Fragen anzusprechen, hat Kaurismäki zur Meisterschaft gebracht. Stilistisch seit Beginn seiner Karriere nahezu unverändert, zeitlich eher in den 1980er Jahren mit vielen Anklängen an die 1950er Jahre angesiedelt, strahlen seine Filme eine frappierende Zeitlosigkeit und Ruhe aus und bezaubern mit ihrem lakonischen Humor. »Fallende Blätter« schließt quasi nahtlos an die sogenannte Proletarier-Trilogie an: »Schatten im Paradies« (1986), »Ariel« (1988) und »Das Mädchen aus der Streichholzfabrik« (1990). Es lohnt sich, auch die alten Filme wieder anzuschauen.
Grit Dora
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19:00 |
PICKNICK IN MORIA ist ein bewegendes Dokument über europäische Asyl- und Migrationspolitik, aber auch über die Kraft der Kunst als Mittel zum Überleben. Der Film begleitet den afghanischen Filmemacher und Künstler Talibshah Hosini im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Gemeinsam mit seiner Familie steckt er in dem Elendslager an der europäischen Außengrenze fest. Dort schreibt, produziert und dreht er mit anderen Asylsuchenden einen Spielfilm über eine geflüchtete Familie. Mit seiner Kamera kämpft er gegen die Hoffnungslosigkeit und will Tausenden von Geflüchteten mit dem Projekt eine Stimme geben. Der Dreh ist erwartungsgemäß turbulent. Im September 2020 brennt das Lager dann vollständig ab. Der Großbrand schafft neue Realitäten für Talibschah, seine Familie und das Projekt.
Die litauische Dokumentarfilmerin Lina Lužyte begleitet ihn dabei in und außerhalb des Lagers mit der Kamera. Es entspinnt sich eine Geschichte, welche die Flucht- und Migrationspolitik der EU aus einer Innenperspektive heraus scharf kritisiert und zugleich von Kampf und Hoffnung erzählt.
Die Filmemacherin Lina Lužyte wird für ein Filmgespräch zu Gast sein.
Mit der Kamera gegen die Hoffnungslosigkeit: Die litauische Dokumentarfilmerin Lina Lužyte folgt dem afghanischen Künstler Talibshah Hosini, der mit Familie im griechischen Lager Moria feststeckte. Der Dreh ist erwartungsgemäß turbulent, und von draußen bedrohen Brandstifter das Lager. Aber bei aller harschen Kritik an der europäischen Asylpolitik ist dies auch eine Geschichte über Triumph und Erlösung. Sie selber sagt zu ihrem Film: „Ich habe mich dafür entschieden, den Meta-Film als Vergrößerungsglas/Lupe zu verwenden, um den Blick zu erweitern und die Geflüchteten nicht als Empfänger von Almosen darzustellen sondern als Menschen, die etwas zu sagen haben und fähig sind, dies zu tun.“
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21:00 |
Der amerikanische Filmemacher Ira Sachs ist mit seinen Filmen häufiger zu Gast auf der Berlinale und konnte schon einmal den Teddy Award mit nach Hause nehmen. Diese Auszeichnung für einen queeren Film hätte auch sein neuester Film »Passages« verdient. Er erzählt darin eine auf den ersten Blick klassische Dreiecksgeschichte, jedoch erweitert er das Thema um neue und überraschende Aspekte.
In dem 92-Minüter sind Thomas (Franz Rogowski) und Martin (Ben Whishaw) schon lange ein Paar und leben gemeinsam in Paris. Als Thomas, der Filmemacher, nach einer berauschten Nacht Martin davon erzählt, dass er mit einer Frau geschlafen hat, bleibt dieser zunächst ruhig. Doch Thomas scheint sich richtig in Agathe (Adèle Exarchopoulos) verliebt zu haben. Wie soll es nun mit den beiden weitergehen? In diesem queeren Liebes-Dreieck geht es mit der vollen Dosis an Gefühlen wie Liebe, Eifersucht und Nicht-Loslassen-Können drunter und drüber.
Die drei Hauptrollen werden von den drei internationalen Stars, die man aus vielen hochkarätigen Produktionen wie „Transit“ (Rogowski) oder »James Bond 007: Keine Zeit zu sterben« (Wishaw) kennt, perfekt verkörpert. Sie leben den Zwiespalt genauso wie das Hier und Jetzt. Mit ihnen zusammen geht das Publikum in »Passages« gern auf diese Liebesachterbahn und fühlt sich am Ende so erschöpft und glücklich wie nach einer durchtanzten Nacht.
Doreen
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20:00 |
Trailer: http://youtu.be/FPtpiVTS2y8
Die Dokumentarfilmer Jørgen Leth und Andreas Koefoed haben den dänischen Komponisten Jakob Bro 14 Jahre lang durch Nordamerika, Europa und Japan begleitet und seine musikalischen Begegnungen miterlebt.
Ihr Film zeigt Begegnungen mit einigen der berühmtesten und produktivsten Jazzmusiker der Welt wie Bill Frisell, Lee Konitz, Paul Motian und Midori Takada.
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21:45 |
Nicht oft gibt das Leben einem Menschen die Gelegenheit, einen ganz, ganz alten, tiefverwurzelten Traum zu überprüfen, wie im Fall der südkoreanischen Autorin Young Na (Greta Lee), die nach 25 Jahren ihrem liebsten Schulkameraden Hae Sung (Teo Yoo) in New York begegnet. Die beiden waren als Kinder unzertrennlich und laut Yi-Yun könnten sie füreinander bestimmt gewesen sein. Ihre Wege entfernten sich dennoch, weil Young Na damals schon den Wunsch formulierte, eine gefeierte Autorin im „Westen“ werden zu wollen, vorzugsweise in New York City, und über den Umweg Kanada fand sie nicht nur an die Ostküste, sondern auch zu ihrem neuen Namen Nora, sowie ihrem Mann Arthur (John Magaro). Als sich nun Besuch ankündigt aus Seoul, ist ihnen beiden etwas mulmig zumute. Arthur, der eigentlich die assimilierte Nora geheiratet hat, lauscht gespannt auf winzigste Veränderungen in der Stimme von Young Na, und sie selbst ist nicht mehr länger die taffe Großstädterin, die alles im Griff zu haben scheint. Hat die koreanische Legende vom Yi-Yun sie nun ein zweites Mal liebevoll am Rocksaum berührt? Und kann es etwas bedeuten, wenn ihr das Schicksal zum wiederholten Male leise hinterherruft? Bereits 12 Jahre zuvor hatte sie eine intensive Zeit des Internetkontaktes mit Hae Sung irgendwann abgebrochen, aus Gründen, die ihr jetzt fragwürdig erscheinen. Ihre koreanische Herkunft zu verleugnen, fiele ihr heute nicht mehr im Traum ein. Und so stehen ihr schwerelose 48 Stunden bevor, in denen Young Na und Hae Sung vorsichtig das zarte Gespinst aus Kindheitserinnerungen auf seine Tragfähigkeit überprüfen…
Ob nun vor dem Sonnenaufgang in Wien, nachtwandlerisch in Seattle, oder im Ford Mustang zwischen Deauville und Gare de Nord, die unverhofften Liebesgeschichten und die unerfüllten tragen die bittere Süße in sich, aus der das Kino seit einhundert Jahren seinen besten Honig macht. Die autobiografische Story von Celine Song, die als Kind mit ihren Eltern nach Kanada ausgewandert ist und jetzt in New York das Drehbuch zu ihrem Kinodebüt verfasste, hinterließ beim SUNDANCE Filmfestival und auf der BERLINALE jedenfalls ordentlich süß verschmierte Mäuler und verweinte Augen.
alpa kino