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THALIA - Cinema . Coffee and Cycling

Kinoprogramm Donnerstag, 19.09.2024 - Mittwoch, 25.09.2024

Petra Kelly - Act Now!

Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi.
17:15
18:00

Regie: Doris Metz, (Deutschland), 2024

Darsteller: mit Luisa Neubauer, Otto Schily, Lukas Beckmann u.a.

Petra Kelly - Act Now!

Sie war Visionärin, Aktivistin, Feinbild und sich immerzu bewusst, es sei höchste Zeit zu handeln. Josef Beuys meinte, als Mensch sei Petra Kelly ein Kunstwerk. Sie wurde 44 Jahre alt. 1983, in dem Moment, wo Die Grünen erstmals mit 27 Abgeordneten in den deutschen Bundestag einzogen, weinte die Grünen-Mit-Gründerin und international bewährte Friedens-Aktivistin vor Glück. Und erkannte noch im selben Atemzug den Paradigmenwechsel. Die glühende Anhängerin des weltweiten, außerparlamentarischen Aktivismus und Verfechterin zivilen Ungehorsams begab sich als Abgeordnete nun direkt in die Schlangengrube. Ins Establishment, wo sie umringt war von Schlipsträgern, die hinter verschlossenen Türen ihre traditionelle Macht-Politik bekräftigten mit dem Ich-dir-du-mir-Händedruck. Für die gestandene Weltreisende in Sachen Umwelt und Menschenrechte ein gruseliges Szenario. Sie hatte bereits als Kind von ihrer Großmutter ein ordentliches Misstrauen zu jeglichen männlich dominierten Strukturen erworben. Politisch wurde ihr Leben in den USA, wohin die Familie 1959 zog, hier lagen die Konflikte offen auf den Straßen. Hier bewunderte sie Martin Luther King, der die Menschen mobilisierte. Hier war sie Teil des Wahlkampfteams von Robert F. Kennedy, hier organisierte sie das erste internationale Hearing von Opfern der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki und kämpfte mit der indigenen Lakota-Community gegen den Uranabbau auf deren Land. Ihr Geld verdiente sie 10 Jahre lang als Referendarin bei der EG in Brüssel und gab es mit vollen Händen wieder aus, wenn sie weltweit dafür kämpfte, die vielfältigen Protestbewegungen aus Ökologie-, Anti-Atomkraft-, Friedens- sowie Frauenbewegung zueinander zu bringen. Die Kämpfe gegen den NATO-Doppelbeschluss oder den Bau von Atomkraftwerken, die Verwerfungen innerhalb der Grünen oder das Ausscheiden aus dem Bundestag aufgrund der Wiedervereinigung standen ihr da erst noch bevor. Der vermeintlich gemeinschaftliche Suizid von Petra Kelly und Gert Bastian 1992 bleibt für immer ungeklärt. Ihr Engagement gilt weltweit als Vorbild für den unerhörten Vorgang, Hierarchie und Wesen von Politik immer und überall in Frage zu stellen.

alpa kino

Bundesstart - Das Debüt im Thalia

Tour du Cinéma 1974 (mille neuf cent soixante-quatorze)Alice in den Städten

Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi.
20:00

Regie: Wim Wenders, (BRD), 1974

Darsteller: Rüdiger Vogler, Lisa Kreuzer, Yella Rottländer u.a.

Alice in den Städten

Nach einer missglückten Auftragsreise durch die USA wird einem deutschen Journalisten ein neunjähriges Mädchen anvertraut, mit dem er zurück nach Deutschland fliegt, um dessen Großmutter zu suchen. In dem Maße, wie die Freundschaft zwischen den beiden wächst, findet der Mann aus seiner Lebenskrise heraus. Ein sensibles Bild selbstentfremdeten Lebens in unserer Zeit; ästhetisch und psychologisch überzeugend, bestechend durch seinen Wahrheitsgehalt wie auch durch die gleichnishafte Kraft und Ausstrahlung der Bilder.

Zum 4. Mal hat sich der Phase IV e.V. für eine „TOUR DU CINÉMA“ mit uns zusammengetan, um eine weitere Reihe großartiger Filme zu feiern – und diesmal nehmen wir euch mit auf eine Zeitreise in das vielleicht beste Jahr der Filmgeschichte: Mit acht Meisterwerken aus dem Jahr 1974 treten wir den Beweis an, dass Kino als filmischer Erlebnisraum schlicht unersetzlich ist – und die Phase IV als zentraler Ort Dresdner Filmkultur gleich mit dazu.
Eintritt 8 EURO, für Vereinsmitglieder ist der Eintritt FREI.

Das Original ist besser!The Substance (OmdU)

Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi.
19:30
20:15
20:45
21:30
22:15

Regie: Coralie Fargeat, (Großbritannien/USA), 2024

Darsteller: Margaret Qualley, Dennis Quaid, Demi Moore u.a.

The Substance (OmdU)

Elizabeth (Demi Moore) ringt in Hollywood um ihren Status. Sie war frühzeitig ein oscargekrönter Star und hat ihren Platz im harten Film-Business behauptet - zuletzt als Aerobic-Queen im Fernseh-Morgenprogramm. Bis ihr schmieriger Boss (Dennis Quaid) sie durch eine jüngere Frau ersetzen will. Als über Fünfzigjährige ist sie raus aus dem Geschäft. Elizabeth verzweifelt, sie will ihre Position nicht aufgeben und geht einen faustischen Pakt ein: Mit Hilfe einer regelmäßigen Injektion erzeugt sie eine jüngere, idealere Variante ihrer selbst. Diese „Sue“ bekommt den Aerobic-Sendeplatz und wird der neue Star. Also alles bestens für Elizabeth und die Show? Der Preis dafür scheint nicht zu hoch: Das Wundermittel funktioniert nach simplen Regeln, die nicht gebrochen werden dürfen. Doch das ältere Ich ist voller Neid auf seinen jüngeren Klon, und der wiederum voller Ambitionen… Regisseurin Coralie Fargeat geht in ihrem neuen Film noch einen Schritt weiter als in »Revenge« (2017). Die Handlung von »The Substance« ist puristisch, die Figurenkonstellation extrem, die Szenen wie Tableaus inszeniert, hochästhetisch und nahezu entleert, die Spannung enorm. Bis der Horror einbricht, der Oberflächenglanz von Hardcore-Splatter gebrochen wird.

Demi Moore und Margaret Qualley verlieren sich mit Hingabe in dieser Parabel über Jugend und Alter (Jane Fonda lässt ebenso grüßen wie Oscar Wildes „Bildnis des Dorian Gray). Die Regie spielt versiert auf der Klaviatur der Genremechanismen und verbirgt das feministische Drama geschickt unter lustvoll eingesetzten, durchgeknallten Schocker-Effekten.

Grit Dora

Bundesstart - Das Debüt im Thalia

Eine Veranstaltung in Kooperation mit Sour Bicycles DresdenCamera Corner

Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi.
19:30
21:30

Favoriten

Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi.
16:30
17:00
17:15 17:15

Regie: Ruth Beckermann, (Österreich), 2024

Favoriten

Sie heißen Furkan, Hafsa, Danilo, Teodora, Ibrahim oder Majeda und ihre Wurzeln liegen in Mazedonien, Albanien, Syrien oder in der Türkei. Sie besuchen die 2. Klasse einer Wiener Volksschule im 10. Gemeindebezirk Favoriten und die 32 jährige Ilkay Idiskut ist ihre Klassenlehrerin. Zu Beginn ist sie die Einzige in der Klasse, die diesen urschönen Wiener Dialekt beherrscht, den die versammelte Kinderschar fortan fleißig übt, neben Kopfrechnen, Umgangsformen und Fragen wie Selbstbestimmung, Freiwilligkeit von Religionsunterricht oder Konfliktlösungen innerhalb der Klasse. Letztere sind auch immer Teil des Deutschunterrichtes, hier müssen die Kinder ihre Gefühle und Sorgen in der neuen Sprache zum Ausdruck bringen. Die Kamera von Regisseurin Ruth Beckermann begleitet Ilkays Klasse nahezu bis zur Vollendung des 4. Schuljahres und zeigt die kleinen Schritte, Stationen, die Rückschläge und Erfolge. Sie lernen schwimmen, besuchen die Moschee, wo sie das Freitagsgebet sprechen, sie malen ihre Berufsvorstellungen in den buntesten Farben, staunen beim Besuch des Stephansdomes über die Eigentumsfrage, drehen innerhalb der Klasse kleine Interviewfilme und immer versuchen sie, die richtigen Worte für alles zu finden. Behutsam lenkt die Lehrerin das Augenmerk ihrer Kinder auch immer auf die kleinen kulturellen Unterschiede und gibt ihnen Anreize zum Nachdenken. Dem Film gelingt es, nahezu alle gesellschaftsrelevanten Fragen abzubilden, indem er einfach in die Gesichter seiner Protagonistinnen schaut und aufmerksam zuhört. Dabei fällt auf, dass den Kindern, bei allen üblichen Lernschwierigkeiten, didaktischen und fachlichen Klippen, nur ganz selten die immense Migrations-Last anzusehen ist, die sie täglich mit ihrer Schulmappe hin- und hertragen.

alpa kino

Bundesstart - Das Debüt im Thalia

Das Original ist besser!Love lies Bleeding (OmdU)

Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi.
22:45

Regie: Rose Glass, (Großbritannien), 2024

Darsteller: Kristen Stewart, Katy M. O'Brian, Ed Harris u.a.

Love lies Bleeding (OmdU)

Die unendliche Wüste New Mexicos, ein heruntergekommenes Gym, eine unterkühlte Vater-Tochter-Beziehung. Dazu die Vibes der späten 80er, häusliche Gewalt, eine große Dosis Steroide und eine noch fettere Portion Feminismus. Das ist weibliches Empowerment pur mit Spaßfaktor.

Im Zentrum steht Kristen Stewart als abgehalfterte Ganoventochter Lou, die ihrem Vater weder im Dunklen noch im Hellen begegnen will. Das lässt sich aber nicht verhindern, da Lous Schwester Beth mal wieder von ihrem Mann verprügelt wurde und im Krankenhaus liegt. Licht in ihr Leben bringt hingegen Bodybuilderin Jackie, die plötzlich im Crater Gym auftaucht und Lous Hormonhaushalt ordentlich durcheinander bringt. Jackies Hormone hingegen bekommen durch die Steroide einen ganz anderen Schub.

Die Zutaten für den feministischen Cocktail stehen bereit und die britische Regisseurin und Co-Autorin Rose Glass schüttelt ihn kräftig. Die Rolle der Lou hat sie Kristen Stewart regelrecht auf den Leib geschrieben, die der Gangstertochter wider Willen ein vielschichtiges Gesicht gibt und im langhaarigen Ed Harris einen ebenbürtigen Widersacher findet.

Wichtige Rollen spielen vor allem aber auch Look und Sound des Films. Werden Glass Anleihen an Quentin Tarantino nachgesagt, hat sie selbst ihrem Filmteam eine ganze Liste von vorbereitenden Filmen zusammengestellt, darunter Wim Wenders »Paris, Texas« oder etwa Paul Verhoevens »Showgirls«. Man kann sich aber auch an die Werke von Yann Gonzalez erinnert fühlen - die Vorliebe für Jimmy Somerville inklusive. Wer spritzendes Blut abkann und weibliche Selbstermächtigung nicht scheut, dürfte hier Spaß haben. Der passende Cocktail ist jedenfalls gemixt. Prosit!

mana

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ANTIFA - Schulter an Schulter, wo der Staat versagte

Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi.
18:45
19:30
22:00

Antifa - Schulter an Schulter, wo der Staat versagte

Regie: Marco Heinig, Steffen Maurer, (Deutschland), 2024

Antifa - Schulter an Schulter, wo der Staat versagte

Trailer: http://youtu.be/Q2jqqymfapI

Eine außergewöhnlich starke antifaschistische Bewegung entsteht in den 90er und 00er Jahren, auch als Konsequenz aus den rassistischen Pogromen, die das wiedervereinte Deutschland nach `89 überrollten. Kaum eine politische Bewegung der Neuzeit arbeitete derart professionell auf so vielen Feldern wie die Antifa - von militanten Aktionen über Aufklärungskampagnen bis hin zu investigativen Recherchen.

Fünf Aktivist:innen sprechen zum ersten Mal öffentlich über ihre Aktivitäten und verschmelzen mit zahlreichen Schätzen aus dem Archiv zu einem intensiven Kino-Dokumentarfilm. Statt eines einfachen historischen Rückblicks legt der Film die Schichten frei, die den Mythos Antifa überlagern. Er gibt uns tiefe Einblicke in eine Form der politischen Arbeit, die zu heftigen Überreaktionen bei Staat und Bürgertum führte und doch immer notwendig war.