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Charlie ist fett. Und voller Widersprüche. Er ist liebenswert und humorvoll, aber auch ängstlich, selbstzerstörerisch und voller Trauer. In Trauer um den Verlust seines geliebten Alan, vor allem aber auch um die verlorenen Jahre mit seiner Tochter Ellie. Die und die zugehörige Mutter hatte er nämlich vor Jahren für Alan verlassen. Nun, da sein Blutdruck durch die Decke geht und jede Aufregung Brustschmerzen verursacht, sagt Freundin Liz, die auch Krankenschwester ist, nichts Gutes voraus. Charlie wird sterben, wenn er nicht sofort ins Krankenhaus geht. Doch das kommt für Charlie nicht in Frage. Vielmehr will er seine letzten Stunden nutzen, um doch noch eine Verbindung zu Ellie aufzubauen. Die ist davon alles andere als begeistert und muss von Charlie bestochen werden, um etwas Zeit mit ihm zu verbringen - nicht ohne ihn anzugreifen und zu demütigen. Doch Charlie gibt nicht auf.
Darren Aronofskys Kammerstück ist wirklich sehenswert - und das nicht nur wegen der oscarprämierten Schauspielleistung von Brendan Fraser und der ebenfalls ausgezeichneten Maske. Es ist vor allem die stimmige Geschichte von Samuel D. Hunter, der sein eigenes Leben ein Stück weit zunächst fürs Theater aufschrieb und dann auf Wunsch von Aronofsky auch als Drehbuch adaptierte. Es geht um die Ambivalenz von Emotionen und wie sie die Beziehungen zwischen Menschen beeinflussen. Vor allem aber um Authentizität, Mitgefühl und die Fähigkeit, hinter die Fassade zu schauen. Eigenschaften, die in Zeiten von (Cyber-)Mobbing und Vereinsamung wichtiger denn je erscheinen - und eigentlich allzu menschlich sind.
mana
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19:15 |
Nach dem Nervenzusammenbruch ihrer Schwester Zara muss die introvertierte Eva deren Job als Geräuschmacherin übernehmen. Für einen Werbespot vertont sie das Verhalten eines Pferds - und vertieft sich so leidenschaftlich in die Arbeit, dass ihr ein Schweif aus dem Steißbein wächst. Mit dem Schwanz wird auch Evas sexuelles Begehren immer größer. Sie beginnt eine SM-Affäre mit einem Botaniker, der Farne erforscht, und erlebt ihren Körper auf eine noch nie empfundene Weise.
In »Piaffe« mischt die aus Tel Aviv stammende und in Berlin lebende Regisseurin und Künstlerin Ann Oren Elemente aus Erotik, Fantasy und Performancekunst zu einer surrealistischen Feier des Andersseins und Andersbegehrens. Ihr auf 16mm gedrehter Film ist „Body Pleasure“ par excellence und zugleich ein taktiler Liebesbrief an die unterschätzte Magie des Kinos.
In Locarno wurde »Piaffe« als sinnliches Meisterwerk gefeiert und mit dem Preis der Jugendjury ausgezeichnet. Ein transgressiver, kaum fassbarer Film voller neuer und faszinierender Reize!
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21:00 |
Lydia Tár (Cate Blanchett) ist eine außergewöhnliche Frau mit außergewöhnlichem Anspruch. Als erster weiblicher Chefdirigent eines großen deutschen Orchesters ist sie Rampenlicht gewöhnt und auch als Komponistin weltberühmt. Sie hat den so genannten EGOT inne, also jeweils mindestens einen Emmy, Grammy, Oscar und Tony gewonnen. Ihr nächstes Ziel ist es, den kompletten Zyklus von Gustav Mahler aufzuführen und aufzunehmen. Das ist vor Tár noch niemandem gelungen. Nur die 5. Sinfonie fehlt ihr noch. Als die Proben beginnen, häufen sich Probleme in Társ Berufs- und Privatleben. Die Ehe mit ihrer ersten Violinistin (Nina Hoss) ist gefährdet, ihre Tochter wird gemobbt, der Suizid einer von ihr geförderten, später fallen gelassenen Musikerin macht ihr zu schaffen. Und eine junge Musikerin (Sophie Kauer) betritt die Bühne - Tár ist elektrisiert.
Regisseur Todd Field, mehrfach OSCAR-nominiert, hat nach langer Pause (»Little Children« 2006) eine Geschichte über die korrumpierende Natur der Macht im kulturellen Kontext inszeniert - anhand einer fiktiven lesbischen Künstlerin. Das ist ihm übel genommen worden. Tatsächlich ist die Figur der Tár ein Mensch mit Eigenschaften, die älteren weißen Männern in Machtpositionen zugeschrieben werden. Ein brisantes Thema also, Cancel Culture inclusive. »Tár« ist aber viel mehr als das. Field inszeniert souverän und kunstvoll wie stets, mit mäandernden, teils gezielt ins Leere laufenden Szenen. Hildur Guðnadóttir sorgt als Filmkomponistin für den kongenialen Sound. Und Cate Blanchett erhielt für »Tár« ihren dritten Golden Globe. Gedreht wurde übrigens in Potsdam, Berlin - und Dresden.
Grit Dora
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Sie sind jung, der Sommer ist heiß und sie fahren an die Ostsee - Felix (Langston Uibel) und Leon (Thomas Schubert). Ferienzeit ja, aber auch Arbeitsurlaub für Leon, der dringend das Manuskript für sein zweites Buch fertig stellen muss. Im Haus treffen sie auf Nadja (Paula Beer), die sich ungeplant dort eingefunden hat und die Saison als Eisverkäuferin verbringt. Zunächst etwas mühsam arrangieren sich die drei miteinander, Leon, wegen seines Romans unter Druck, stemmt sich gegen das aufblühende Ferienidyll. Gegen Paulas Charme kommt er schwer an, auch sein Verleger (Matthias Brandt) ist sofort entwaffnet. Rettungsschwimmer Devid (Enno Trebs) vervollständigt das jugendliche Trio zum Quartett und dieser schöne Sommer könnte leichter und fröhlicher nicht sein, wären da nicht die näher rückenden Waldbrände. Plötzlich ist das Haus von den Flammen eingekesselt …
Christian Petzold (»Transit«) hat mit »Roter Himmel« nach »Undine« den zweiten Teil seiner geplanten Trilogie gedreht. Nach dem Element Wasser widmet er sich nun dem Feuer. Obwohl der neue Film mit einer beunruhigenden Szene startet und am Ende in eine katastrophale Situation mündet, liefert der Arthouse-Star des deutschen Kinos eines seiner beschwingtesten und unterhaltsamsten Werke ab. Niemand erzählt so gekonnt beiläufig von Leidenschaft, Liebe, Angst und Zweifel wie Petzold, der einmal mehr einen faszinierenden Film von außergewöhnlicher emotionaler Kraft inszeniert hat.
Grit Dora
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19:00 | 19:00 |
»She Chef« ist das Porträt von Nachwuchsköchin Agnes. Nach gewonnener Kochweltmeisterschaft und abgeschlossener Ausbildung in Österreichs Top-Restaurant, dem „Steirereck“, begibt sich die 25-Jährige auf eine spannende Reise, um von den besten Köchen der Welt zu lernen und ihre eigene Küchensprache zu entwickeln. So unterschiedlich Persönlichkeiten und Stile der berühmten Köche aus Vendome, Disfrutar und Koks auch sein mögen: Die Stars der Szene sind alles Männer.
Wir begleiten Agnes auf ihrem eigenen Weg zur Spitzenköchin in einer Zeit, in der Frauen sich nicht einfach nur mehr hintenanstellen.
»She Chef« stellt sich die Frage nach der Zukunft der Arbeitswelt, nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf, nach den Träumen der nachfolgenden Generation. Ganz nebenbei führt uns der Film an die sinnliche Schönheit dieses Handwerkes heran abseits des üblichen Starkults.