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THALIA - Cinema . Coffee and Cycling

Kinoprogramm Donnerstag, 18.04.2024 - Mittwoch, 24.04.2024

Letzte Vorstellung: Slow (OmdU)

Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi.
18:00

Regie: Marija Kavtaradze, (Litauen/Spanien/Schweden), 2023

Darsteller: Greta Grinevičiūtė, Kęstutis Cicėnas u.a.

Letzte Vorstellung: Slow (OmdU)

In ihrem atemberaubenden Liebesfilm erzählt die litau­ische Regisseurin Marija Kavtaradze voller Empathie und visu­eller Kraft von der Beziehung zweier Menschen auf der Suche nach einer gemeinsamen emotionalen und körperlichen Sprache. Die litauischen Schauspieler Greta Grinevičiūtė und Kęstutis Cicėnas glänzen als zwei Liebende mit Respekt für die gegenseitigen Grenzen, aber auch mit individuellen Wünschen. Ihr elegant choreografierter Tanz entlang vermeintlicher Barrieren ist eine bahnbrechende filmische Erkundung von Asexualität. Kavtaradze wurde dafür in Sundance mit dem Regiepreis ausgezeichnet und ging für Litauen ins Rennen um den Oscar für den besten internationalen Film.

Als Tanzlehrerin Elena bei einem Kurs für gehörlose Jugendliche dem Gebärdendolmetscher Dovydas begegnet, gibt es sofort eine Anziehung zwischen den beiden, eine unmittelbare Energie. Sie treffen sich wieder, verbringen Zeit miteinander, teilen erste Erinnerungen. Schnell bekommt ihre Freundschaft immer romantischere Züge. Doch als Elena auch Dovydas körperliche Nähe sucht, schreckt der zurück und offenbart ihr, dass er asexuell ist. Beide sind einander so wichtig geworden, dass sie trotzdem einen Weg als Paar finden wollen - mit einer Art von Intimität, die sich für beide richtig anfühlt.

Marija Kavtaradze über ihren Film „Sexualität ist ein so weites Feld, und ich glaube, es ist manchmal schwer, sich selbst genau einzuordnen. Deshalb habe ich mich auf diese speziellen Figuren konzentriert - ihre Liebesgeschichte und ihre Kämpfe.”

ak

Das Original ist besser!Morgen ist auch noch ein Tag (OmdU)

Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi.
20:00 20:00

Regie: Paola Cortellesi , (Italien), 2023

Darsteller: Paola Cortellesi, Valerio Mastandrea, Romana Maggiora Vergano u.a.

Morgen ist auch noch ein Tag (OmdU)

Rom, 1946: Das Ende des zweiten Weltkrieges liegt noch nicht lange zurück, die Nachkriegszeit ist hart. Delia (Paola Cortellesi) ist Ehefrau und Mutter dreier Kinder. Neben der Haus- und Sorgearbeit übernimmt sie noch Hilfsarbeiten, um das Familieneinkommen aufzubessern. Ihr Mann Ivano (Valerio Mastandrea) schlägt sie regelmäßig, seine Gewaltausbrüche und Demütigungen gehören für Delia zum Alltag. Schlimmer als die Ausbrüche ihres Mannes trifft sie die Verachtung ihrer Tochter, die nicht verstehen kann, dass die Mutter sich nicht zur Wehr setzt. Als ein geheimnisvoller Brief eintrifft, findet Delia die Kraft, sich ein anderes Leben vorzustellen…

Das Regiedebüt von Schauspielerin und Moderatorin Paola Cortellesi brach in Italien alle Zuschauerrekorde und zog im Herbst 2023 sogar an »Barbie« und »Oppenheimer« vorbei. Cortellesi, die auch am Drehbuch mitschrieb und die Hauptrolle übernahm, hat eine fulminante Tragikomödie geschaffen, eine Feier der Gleichberechtigung. »Morgen ist auch noch ein Tag« überzeugt auch ästhetisch und ist mit seinen satten Schwarz-Weiß-Bildern eine brillante Hommage an den italienischen Neorealismus.

Grit Dora

The Zone of Interest

Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi.
18:00
22:15

Regie: Jonathan Glazer, (Großbritannien/Polen/USA), 2023

Darsteller: Christian Friedel, Sandra Hüller, Johann Karthaus u.a.

The Zone of Interest

Die Leinwand bleibt einige Minuten schwarz, bei bedrückendem Sound, der schließlich in Vogelgezwitscher mündet, wenn der Blick auf eine idyllische Badeszene freigegeben wird. So beginnt Jonathan Glazers Bearbeitung von Martin Amis 2014 erschienem Roman „The Zone of Interest“, der das Alltagsleben der Familie von Rudolf Höss, des KZ-Kommandanten von Auschwitz, in den Blick nimmt.

Der Lagerleiter (gespielt von Christian Friedel), seine Ehefrau Hedwig (Sandra Hüller) und ihre fünf Kinder leben in einer Villa, deren riesiger Garten mit Gewächshaus und Pool direkt an die KZ-Mauer grenzt. Der britische Regisseur zeigt konsequent die andere, vergleichsweise wenig beleuchtete, private Seite der Täter. Er führt vor, wie die Frau des Kommandanten ihre kleinbürgerlichen Wohlstandsvorstellungen umsetzt, die zur Haus- und Gartenpflege bestimmten Häftlinge dirigiert und ihr Heim mit den Besitztümern der Menschen dekoriert, die der Massenvernichtung anheim gefallen sind. Das wirkt um so beklemmender, als Glazer auf Innenansichten des KZs verzichtet. Einzig Rauchschwaden und qualvolle Geräusche sickern wie entfernter Straßenlärm in die Scheinidylle der spielenden Höss-Kinder. Auf der Couch sitzt ein Vertreter, der versiert technische Details effizienter Verbrennungsanlagen darlegt. Als „Paradies“ soll Hedwig Höss ihr Heim in Auschwitz bezeichnet haben. Jonathan Glazer gelingt es, den inzwischen so abgegriffenen Arendtschen Ausdruck der „Banalität des Bösen“ zu aktualisieren, er zwingt, „dahin zu denken, wo es wehtut“. Ein formal äußerst ungewöhnlicher, herausragender Film. 2023 gab es dafür in Cannes den Großen Preis der Jury. »Zone of Interest« steht auch auf der Oscar Shortlist 2024 für den besten internationalen Film.

Grit Dora

Das Original ist besser!Letzte Vorstellung: All of Us Strangers (OmdU)

Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi.
22:15

Regie: Andrew Haigh, (Großbritannien), 2023

Darsteller: Andrew Scott, Paul Mescal, Jamie Bell u.a.

Letzte Vorstellung: All of Us Strangers (OmdU)

Das britische Kleinod »All of Us Strangers« gilt schon jetzt als einer der berührendsten Filme des Jahres 2024. Lose nach einem Roman von Taichi Yamada aus dem Jahr 1987 erzählt der Regisseur Andrew Haigh eine Geschichte über Liebe und Verlust.

Der Drehbuchautor Adam (Andrew Scott) lebt ein zurückgezogenes Leben. Als Harry (Paul Mescal) in sein Leben tritt, erfährt er nicht nur Neugierde und Leidenschaft, sondern trifft auch seine Eltern (Jamie Bell und Claire Foy) wieder. Da diese bereits vor 30 Jahren gestorben sind, als er 12 Jahre alt war, ist es merkwürdig, aber auch wunderschön. Adam nimmt diese gemeinsamen Stunden kurz vor ihrem Tod gerne an.

Andrew Haigh, der bisher mit queeren Stoffen u. a. in der Serie »Looking« aufgefallen ist, schrieb auch das Drehbuch dazu, verändert die Romanvorlage und holt sie ins Hier und Jetzt. Mit einem sicheren Gespür für die perfekte Auswahl der Darsteller und ihre gegenseitige Chemie erzählt er hier ein Drama, das sofort unter die Haut geht. Alle Gefühle der Protagonisten sind spürbar und erwärmen die Herzen des Publikums. Auch das Zeitreise-Element ist gut eingebaut, so dass man sich sofort in »All of Us Strangers« verliebt und ihn lange in sich trägt.

Doreen

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