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Die Psyche einer Frau, nachdem sie ein Kind zur Welt gebracht hat, ist undurchsichtig, verwirrend, chaotisch. Das können sicherlich alle nachvollziehen, die schon Kinder bekommen haben. Regisseurin Lynne Ramsay zeigt uns in ihrem neuen Film »Die My Love« eine besonders psychotische und ausufernde Version der Wochenbettdepression.
Grace (Jennifer Lawrence) ist schwanger und zieht mit ihrem Partner Jackson (Robert Pattinson) vom hektischen New York aufs Land nach Montana. Mitten im Nirgendwo hat Jackson nämlich das Haus seines Onkels geerbt, nachdem dieser sich durch einen Schuss in den Hintern umgebracht hat. Obwohl das Haus etwas heruntergekommen ist und wirklich niemand weit und breit lebt, macht das junge Paar das beste aus der Situation.
Allerdings gehen die ersten Sachen den Bach runter, kurz nachdem das Kind zur Welt gekommen ist. Jackson hat einen Job, bei dem er oft tagelang von zuhause weg ist, wodurch Grace sehr oft mit dem Baby allein ist. Langsam aber sicher verliert Grace den Verstand. Um einfach wieder etwas zu fühlen, tut sie immer verrücktere Sachen. Vom harmlosen Krabbeln durchs hohe Gras, masturbieren mit Messer in der Hand, bis hin zum Springen durch eine Glastür oder aus dem fahrenden Auto hinaus. Jackson kommt noch weniger mit der Situation klar und kann nur hilflos daneben stehen.
»Die My Love« basiert auf dem Roman „Stirb doch, Liebling“ (spanisches Original: Mátate, amor) der argentinischen Autorin Ariana Harwicz. Regisseurin Lynne Ramsay hat ebenfalls am Drehbuch mitgearbeitet um den sehr komplexen Stoff auf die Leinwand zu bringen. Dabei hat sie auch vor allem daran gearbeitet, durch Töne und plötzlicher Musik eine möglichst unangenehme Atmosphäre aufzubauen. Lautes Summen einer Fliege, das Jaulen des Hundes oder extrem laute Musik, die einem einen Herzinfarkt geben, gehören da zur Tagesordnung. Der Thriller wurde in auf 35mm und im 1.33:1 Format gedreht.
Anne
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Luca Guadagnino. Allein dieser Name reicht schon, um ein interessantes Kinoerlebnis zu versprechen. Wer nicht so versiert ist mit Regisseur:innen-Namen, dem helfe ich kurz auf die Sprünge: »Call Me by Your Name«, »Challengers«, »Bones and All«, »Queer«. Sicher ist irgendeiner dieser Filme im Gedächtnis geblieben. Luca Guadagnino macht Filme, die ernste und wichtige Themen besprechen, die bisweilen extrem unangenehm werden können. Und da kommen wir schon zu seinem aktuellen Film »After The Hunt« - der die (englische) Tagline „Not everything is supposed to make you comfortable“ innehat. (Übersetzt: „Nicht alles soll dir ein gutes Gefühl geben.“) Allein daraus können wir schon schließen, dass es sich auch bei »After The Hunt« um ein Thema handelt, das unangenehm werden könnte.
Im Mittelpunkt steht die College-Professorin Alma Olsson (Julia Roberts), die eine der angesehensten Professorinnen der Universität ist. Sie hat es bereits weit geschafft, aber noch nicht alles erreicht. Allerdings steht sie unerwartet vor einem persönlichen und beruflichen Scheideweg, als ihre beste Studentin Maggie Price (Ayo Edebiri) eines Abends weinend und völlig aufgelöst vor ihrer Wohnungstür auftaucht. Maggie erzählt ihr von einer schwierigen Situation zwischen ihr selbst und Almas Kollegen Hank Gibson (Andrew Garfield). Sie klagt darüber, dass Grenzen überschritten wurden und sie sich nicht mehr wohlfühlen würde. Alma versucht sie zu beruhigen, aber sie wird mit ihrer eigenen dunklen Vergangenheit konfrontiert. Plötzlich muss Alma nicht nur ihren Ruf verteidigen. Sie muss auch zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden, was ihr immer schwerer fällt. Bald ist die ganze Sache nicht nur eine akademische Debatte sondern eine persönliche Berg- und Talfahrt auf der Suche nach der Wahrheit.
Das Drehbuch stammt von Nora Garrett und stellt ihr Langfilmdebüt dar. Die Musik stammt erneut vom oscarprämierten Musiker-Duo Trent Reznor und Atticus Ross, die auch schon bei »Challengers«, »Bones and All« und »Queer« mit Luca Guadagnino zusammenarbeiteten.
Anne
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Michelle Fuller (Emma Stone) ist die einflussreiche Geschäftsführerin eines großen Unternehmens und Person des öffentlichen Lebens. Die verschwörungstheoretisch breit aufgestellten Freunde Teddy (Jesse Plemons) und Don (Aidan Delbis) entwickeln den hochriskanten Plan, die prominente Unternehmerin zu entführen. Ihr Antrieb speist sich aus der Überzeugung, dass Michelle Fuller eine Außerirdische ist. Und von Aliens, na klar, geht grundsätzlich eine existenzielle Bedrohung für die Erde aus. Die in unzähligen Führungskräftefortbildungen geschulte Frau versucht alles, ihren Entführern klarzumachen, dass sie mit ihren alternativen Fakten maximal falsch liegen, während sie eine Menge absurd motivierter, so brutaler wie lächerlicher Tätlichkeiten aushalten muss. Ihre versierte Unternehmensrhetorik prallt an der ideologischen Hartleibigkeit von Teddy und Don ab. Aber Michelle ist eine Kämpferin. Die Lage gerät zunehmend aus dem Ruder…
Regisseur Yorgos Lanthimos knöpft sich in seinem Remake der südkoreanischen Sci-Fi-Black-Comedy »Save The Green Planet!« von Joon-Hwan Jang (2003) den Realitätsverlust nicht nur in den USA vor. Wahn und Wirklichkeit vermischen sich zunehmend, die Folge ist Gewalt. Mit artistischer Präzision steigert Lanthimos in seinem irrwitzigen Plot die Eskalationsstufen, inszeniert ein messerscharfes, schmutziges Spiel mit zynischen Pointen. Einmal mehr brilliert Emma Stone (»Poor Things«, 2023, »Kinds of Kindness«, 2024) in der Zusammenarbeit mit dem griechischen Ausnahmeregisseur. Der zum zweiten Mal mit Lanthimos arbeitende Jesse Plemons (»Kinds of Kindness«), spielt seinen Teddy erschreckend detailgenau als so armes wie furchterregendes Würstchen. Aidan Delbis steht ihm darin in nichts nach.
Grit Dora
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Loraine Blumenthal nähert sich einem heiklen Thema auf vorurteilsfreie und offene Art. Im Brennpunkt aktueller Themen wie der Osten, Migranten und Rechtsradikale leistet sie einen leisen aber wichtigen Beitrag. Im Mittelpunkt des Films steht Thomas „Eichi“ Eichstätt, Ex-Rechtsradikaler, der heute als ehrenamtlicher Fußballtrainer Menschen mit Migrationsgeschichte Halt gibt. Ein Film, der an die Menschen, ihre Verschiedenheit aber auch Entwicklung glaubt.
Wenn Fußballtrainer Thomas „Eichi“ Eichstätt mit seiner Mannschaft aus Torgelow bei Turnieren auftaucht, fallen sie sofort auf. Der große, kräftige Mann mit Glatze, Tattoos und Stimme, die über das ganze Feld hallt, trainiert vor allem Geflüchtete.
Thomas „Eichi“ Eichstätt, trainiert in Mecklenburg-Vorpommern die Fußballmannschaft FC Pio. Viele der jungen Spieler sind aus ihren Heimatländern geflohen und kämpfen mit Jobsuche, Akzeptanz und ihrer Vergangenheit. Für viele ist Eichi Vaterfigur, doch er blickt auf eine düstere Zeit als Rechtsextremist zurück.
Auf dem Rasen sind die jungen Erwachsenen ganz im Hier und Jetzt. Doch abseits des Spielfeldes holt sie ihre Vergangenheit und Sehnsucht nach Heimat ein. Jobsuche, Fremdenfeindlichkeit und die Suche nach Zugehörigkeit sind für sie zusätzliche harte Lebensrealität. Für viele der Spieler ist „Eichi“ Bezugsperson und Freund. Aber auch er blickt auf ein früheres, dunkles Leben als Rechtsextremist. Der abendfüllende Dokumentarfilm zeigt mal humorvoll und leicht, mal tiefsinnig und ungeschönt ihre Lebenswege, die gegensätzlicher nicht sein könnten.
ak
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Ein Tag ohne Frauen erzählt die wahre Geschichte eines Tages, der Island zur weltweiten Supermacht für die Gleichberechtigung der Geschlechter katapultierte. Eine Zusammenarbeit zwischen der US-amerikanischen Regisseurin Pamela Hogan, die in den 1970er Jahren als Highschool-Schülerin mit ihrer aktivistischen Mutter für die Verabschiedung des E.R.A., des Equal Rights Amendments, kämpfte und der isländischen Produzentin Hrafnhildur Gunnarsdóttir, die auch Co-Autorin des Drehbuchs ist und im Alter von 7 Jahren ihre Mutter zu eben diesem Streik im Jahr 1975 begleitete und dachte, dass „alles perfekt sein würde, wenn sie am nächsten Morgen aufwachte“. Das E.R.A.wurde in den USA nie verabschiedet und Island ist immer noch nicht perfekt – aber es ist das einzige Land weltweit, das über 90 Prozent seiner Geschlechterkluft geschlossen hat und sich verpflichtet hat, in naher Zukunft vollständige Gleichberechtigung zu erreichen.
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Toxic Harvest ist ein packender Dokumentarfilm über die verheerenden Folgen hochgefährlicher Pestizide in Südafrika. Der Film zeigt, wie diese Chemikalien Böden, Wasser und Lebensmittel belasten - mit gravierenden Folgen für Mensch und Umwelt. Im Fokus stehen die Lebensgeschichten von Landarbeiter*innen, die täglich den giftigen Stoffen ausgesetzt sind. Sie kämpfen mutig gegen ein ungerechtes und ausbeuterisches System.
Mit aufschlussreichen Expert*inneninterviews, eindrucksvollen Bildern und erschütternden Enthüllungen deckt der Film die Gründe für die fortwährende Nutzung dieser gefährlichen Chemikalien auf: mangelnde Regulierungen und die profitorientierten Strategien großer Agrarkonzerne. Besonders schockierend sind die Doppelstandards im internationalen Handel mit Pestiziden, die es ermöglichen, dass Pestizide, die in einigen Ländern verboten sind, anderswo, wie in Südafrika, bedenkenlos verkauft und eingesetzt werden.
Toxic Harvest endet mit einem eindringlichen Appell: Wir müssen hochgefährliche Pestizide abschaffen und die Landwirtschaft auf agrarökologische Methoden umstellen, um eine sichere und nachhaltige Zukunft für alle zu ermöglichen.
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| 19:00 |
Der Dokumentarfilm enthüllt die faszinierende Welt der holzbewohnenden Käfer, die eng mit dem Totholz der Wälder verbunden sind. Durch verschiedene Kapitel taucht der Zuschauer entlang des Zerfallsstadiums des Holzes in die Vielfalt der Artengruppe ein: spezielle Anpassungen, Interaktionen und die Bedeutung für das Ökosystem. Eine Fusion zwischen wissenschaftlicher Darstellung einer Artengruppe, Vermittlung von ökologischem Wissen und einem unterhaltsamen und immersiven Erlebnis.
Regisseur Thomas Quanter hat seine Leidenschaft für die Natur schon früh entdeckt. Nach dem Abschluss seines Fachabiturs in Biotechnologie an der AFBB Dresden im Jahr 2019 begann er sein Bachelorstudium im Umweltmonitoring an der HTW Dresden. Im Frühjahr 2024 schloss er erfolgreich seinen Bachelor ab und setzt nun sein Studium im Master Landschaftsentwicklung an derselben Hochschule fort. Neben seinem akademischen Werdegang widmet er sich seit vielen Jahren der filmischen Produktion, insbesondere über Natur- und Umweltthemen.
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„Freiheit ist, nichts zu fürchten - so wie Tom Cruise.“ Ein feiner hochironischer Faden zog sich noch stets durch Paul Thomas Andersons Werke (»There Will Be Blood«, »Inherent Vice«). So auch durch seinen neuen, frei nach Thomas Pynchons großartiger Mediensatire „Vineland“ (1990) gedrehten Film. Es ist Andersons zweite Pynchon-Verfilmung. Eine Gruppe ehemaliger Revolutionäre schließt sich 16 Jahre nach ihrer letzten großen Aktion wieder zusammen, um die Tochter eines ihrer Gefährten zu retten. Dieser, der von allen nur Ghetto Pat genannte Bob Ferguson (Leonardi DiCaprio), weiß, dass der berüchtigte Colonel J. Lockjaw (Sean Penn) noch immer auf der Jagd nach ihm ist und deshalb Willa (Chase Infiniti) ins Visier genommen hat. Der Colonel, einst Teil des United States Immigration and Customs Enforcement, hat die Befreiung von 200 Häftlingen durch die Widerstandsgruppe schlecht weggesteckt und ist inzwischen Mitglied der rassistischen „Christian Adventurer Club“-Miliz. Bob und seinen alten Kumpels Sensei Segio (Benicio del Toro), Deandra (Regina Hall) und Perfidia Beverly Hills (Teyana Taylor) bleibt nichts übrig, als sich dem perfiden Colonel erneut entgegenzustellen. Eine fast dreistündige Verfolgungsjagd nimmt ihren Lauf - dunkel, hintergründig und teils hinreißend komisch. Regisseur Paul Thomas Anderson arbeitet erstmals mit Leonardo DiCaprio zusammen, der einmal mehr brilliert und hier sein komödiantisches Talent ausleben darf. Sean Penn wiederum gibt mit viel Durchschlagskraft den Colonel als Bobs Antagonisten und maximal humorlosen Bösewicht. Regina Hall und Benicio del Toro flankieren kongenial. Großes Kino!
Grit Dora